Worum geht es bei dem Bürgerentscheid?

Die kath. Kirche will die in ihrem Besitz befindliche Wiese am Samuel-von-Brukenthal-Platz an einen Investor (GBI AG) verkaufen, der dann darauf 24 Wohnungen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus ("Sozialwohnungen") errichten wollen. Das Gebäude hat in etwa die Ausmaße des Dinkelsbühler Hallenbades (ca. 40 m lang, 24 m breit und 9 m hoch). Das Gebäude erhält ein Flachdach. Die Zufahrt soll über den oben erwähnten Platz erfolgen.

Wir von der Bürgerbewegung sind nicht dagegen, dass auf der Wiese Wohnungen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus entstehen, aber wir wollen mit dem Bürgerentscheid, also mit der Unterstützung von Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Änderungen erreichen.

  1. Wir verlangen eine Reduzierung auf maximal 12 Wohnungen.                                                                
  2. Das zu bauende Gebäude soll sich hinsichtlich der Ausmaße (Länge und Breite) und der Architektur             ( Satteldach statt Flachdach) in die Umgebungsbebauung einfügen. Die Umgebungsbebauung besteht im    Wesentlichen aus Reihenhäusern, Kettenhäusern und Einfamilienhäusern. Nur unmittelbar an der Straße    stehen Mehrfamilienhäuser, aber auch hier nur mit höchstens 8 - 12 Wohnungen. Vom Aussehen her könnte es den Mehrfamilienhäusern Neunmorgenweg 22a und b ähnlich sehen (s. Fotos).                 
  3. Wir können nicht verstehen, dass die kath. Kirche sich kategorisch weigert, eine Zufahrt vom                        Neunmorgenweg aus über ihr Grundstück entlang des sog."Aussiedlerheims" zu gestatten, zumal hier        sogar ein ca. 3 m breiter Streifen noch der Stadt gehört. Genannt wird an dieser Stelle auch immer als Hinderungsgrund, dass der Platz nicht ausreichen würde für eine Zufahrt. Dem widersprechen aber unsere gemachten Beobachtungen (s. Fotos). Stattdessen soll die Zufahrt über den Samuel-von-  Brukenthal-Platz erfolgen, der von den Kindern als Spielfläche, zum Radfahren und Skaten und von älteren Bewohnern als Ruhezone genutzt wird.     
  4. Durch die Ausmaße des geplanten Gebäudes entfällt ein Teil des Schulweges. Wie dieser dann in Zukunft verlaufen soll, ist in der Änderung des Bebauungsplanes überhaupt nicht berücksichtigt. Ein Teil des Weges wurde durch das sog. Baufenster einfach überklebt und endet jetzt im Nichts (s. Pläne).
  5. Mit diesem Bürgerentscheid möchten wir auch ein Zeichen setzen gegen die Zerstörung gewachsener         Strukturen mit einer einheitlichen Bebauung und einem einheitlichen Erscheinungsbild. Wir haben nichts     gegen eine moderne Bauweise (z.B. Flachdach), aber sie muss zur Umgebung passen. Leider müssen wir  beobachten, dass an immer mehr Stellen vor der (laut Focus) "schönsten Altstadt Deutschlands"  immer gleich aussehende Flachdachbauten entstehen. Auch dort, wo der geplante Bau entstehen soll, war ursprünglich eine Bebauung mit dorfähnlichem Charakter vorgesehen mit kleiner Kirche, Kindergarten, kleinen Geschäften und einem Dorfplatz (Samuel-von-Brukenthal-Platz) mit Brunnen. Der Schulweg ist Teil einer Verbindungsachse von der Altstadt über die Schule bis hinunter zum Radwanger Weiher (sog. Breitlingkonzept).      

Mit Ihrer Teilnahme am Bürgerentscheid unterstützen Sie also nicht nur unser spezielles Anliegen, sondern Sie setzen auch ein Zeichen gegen die unter Punkt 5 genannte "Verschandelung" von einheitlich konzipierten Wohngebieten. Verdichtung ja, aber nicht um jeden Preis. Auch die Anwohner haben ein Recht darauf, dass ihr Wohnumfeld lebenswert bleibt.


Richtigstellungen der Bürgerbewegung zu Behauptungen der Stadt, Kirche und GBI AG


Wir von der BÜRGERBEWEGUNG BRUKENTHALPLATZ stellen strittige, um nicht zu sagen falsche Äußerungen,  aus der offiziellen Broschüre der Stadt  bzgl. des Bürgerentscheids richtig.

 

1) zur Stellungnahme der kath. Kirche

  • die Wiese am S.v.B.-Platz war anfangs für eine Kirche, ein Gemeindehaus, später für einen Spielplatz, Park o.ä. vorgesehen (fußläufig erreichbar über den Neunmorgenweg)
  • STRITTIGE ÄUSSERUNG: " es fehlen Wohnungen für mehrere 100 Personen..."
  • RICHTIG IST: laut OB Hammer haben sich ca. 150 Personen, auch aus umliegenden Ortschaften, für öffentlich geförderten Wohnungsbau beworben;
  • STRITTIGE ÄUSSERUNG: "... die Wohnungen sind nur für Geringverdiener gedacht......"
  • RICHTIG  IST: laut einer Tabelle dürfen junge Familien mit einem Jahreseinkommen bis zu  70 000 Euro dort einziehen, zzgl. Kindergeld;

 

2) zur Stellungnahme der "Stiftung"

 

  • RICHTIGSTELLUNG: die GBI AG ist ein Beteiligungsunternehmen  der "Moses Mendelssohnstiftung" und heißt richtig: Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilienentwicklung und sie ist eine Aktiengesellschaft. Dahinter steckt ein Investor aus Erlangen, der auch Luxushotels baut, nähere Informationen s. Internet.
  • STRITTIGE ÄUSSERUNG: es müsse für eine optimale Ausnützung der ganze Platz überbaut werden;
  • RICHTIG IST: auch für kleinere Wohneinheiten gibt es  eine staatliche Förderung; in diesem Fall müsste die Kirche nur einen Teil des Grundstückes für diesen Zweck verkaufen, wie wir schon mehrmals vorgeschlagen haben; der Rest könnte Spielplatz oder Parkanlage werden
  • der Dialog wurde von unserer Seite mehrmals gesucht; leider ohne Entgegenkommen von Seiten der Kirche
  • FALSCH: die Bilder im Flyer und in der Presse sind geschönte und getrickste Graphiken, die überhaupt nicht der Realität entsprechen; 
  • diese seelenlosen Betonarchitektur ( Größe Hallenbad) lehnen wir in unserem Viertel ab; wo so ein Bau entsteht, können mit Sicherheit bei Abriss, Umbau oder Nachverdichtung weitere folgen   (s. Stauferwall, Luitpoldstr., Ellwangerstr., Segringen u.a.)

 

3) zur Stellungnahme der Stadt

                                                                                                                                                                                                                     

·        STRITTIGE ÄUSSERUNG:   "... das Gebäude fügt sich in Art und Weise in die vorhandene Bebauung ein..."

·  RICHTIG IST: der Bebauungsplan muss erst geändert werden, die Dachform(Flachdach) ist hier unüblich, der Kubus ist für dieses Viertel zu massiv;

·     STRITTIGE ÄUSSERUNG: dieses Grundstück hier ist für diese Bebauung ein baurechtlich geeignetes Umfeld;

·        RICHTIG IST:  so eine massive Bebauung war hier nie vorgesehen;

·        die Stadtteile drohen im Zuge der NACHVERDICHTUNG ihre IDENTITÄT zu verlieren;

·        LÜCKENHAFTES ZITAT der STADT: ".. der Petition im Landtag wurde nicht stattgegeben... " ,

·         RICHTIG IST:  es wurde allen beteiligten geraten in den DIALOG mit der Bürgerbewegung zu treten, was aber bis jetzt nicht geschehen ist; ihrer Ansicht nach könne die Stadt 1100 UNTERSCHRIFTEN  nicht einfach ignorieren, was sie aber weitestgehend getan hat;

·     im Baugebiet Gaisfeld III gibt es auch eine brachliegende Wiese mit ca. 3000qm an der Ernst-Schenk-Str., mit  einer optimalen Zufahrt von 3 Seiten, diese wäre für dieses Bauvorhaben geeigneter, diese muss aber  laut OB Hammer als grüne Lunge frei bleiben;

·      FRAGE:       Warum dort und nicht am Brukenthalplatz? Warum wird im Baugebiet Gaisfeld IV kein Grundstück  mehr für den sozial geförderten Wohnungsbau reserviert? Die ursprüngliche Planung wurde schon wieder verworfen;

·       STRITTIGE ÄUSSERUNG: " aus rechtlichen und technischen Gründen sei nur die Zufahrt über den Brukenthalplatz möglich.." und nicht über den Neunmorgenweg;

·     RICHTIG IST:  die technischen Voraussetzungen sind bis jetzt NICHT von einem UNABHÄNGIGEN GREMIUM überprüft worden, was vom Richter eingefordert worden war;

·      für die rechtlichen Voraussetzungen müsste die katholische Kirche Kompromissbereitschaft zeigen; sie müsste nur wenige Meter Grund "opfern" und z.B. die Parkplätze umorganisieren;                      

·        STRITTIGE ÄUSSERUNG: ".... der Stadtrat hat die Verantwortung übernommen für sozialschwächere Mieter ...... und beschlossen den Bebauungsplan zu ändern.....",

·        RICHTIG IST: nicht die Stadt übernimmt die Verantwortung, sie tritt diese an INVESTOREN  ab!

·        Warum kümmert sie sich erst jetzt, nachdem alle bisherigen Bebauungsgebiete OHNE sozialgeförderten Wohnungsbau geplant worden sind?

·        In der Vergangenheit waren viele Gebäude des öffentlich sozial geförderten Wohnungsbaus, die aus der Sozialbindung herausgefallen waren, von der Stadt verkauft worden;

·       Frage: Was ist mit den Einnahmen vom Verkauf geschehen? Wurden dafür neue Wohnungen geschaffen?

·        STRITTIGE ÄUSSERUNG: "... die Fläche bleibt ungenutzt, wenn der Investor abspringt"

·        RICHTIG IST: man  müsste nur einen anderen Bauträger finden, der bereit ist weniger Wohnungen zu bauen, auch die Stadt und /oder die Kirche könnten öffentlich geförderten Wohnraum erstellen ähnlich dem schon bestehenden "Aussiedlerheim" der kath. Kirche:

·        frühere Anfragen für den Bau von altersgerechten, barrierefreien

    12 Wohnungen wurden aber vom Kirchenvorstand abgelehnt;

·     ZWEIFELHAFTE EINFLUSSNAHME:  bei der Abstimmung über die Zulassung unseres Bürgerbegehrens (20. Dezember 2017) wurde den Stadträten durch OB Hammer suggeriert "...entweder 24 Sozialwohnungen oder es gibt gar keine.."

·        RICHTIG IST: Es werden auch weniger Wohnungen gefördert;

·        ZWEIFELHAFTE AUSSAGE: "Einwendungen werden im Bauleitverfahren ordentlich abgewogen..."

·        RICHTIG IST: Laut einem Abgeordneten des bayr. Landtags würden Einwendungen nicht ernsthaft genug geprüft und es würde sich am Beschluss kaum mehr etwas ändern; wahrscheinlich eine "Scheinabwägung"....

            

Darum: Folgen Sie bitte unseren Argumenten und stimmen Sie am 10. Juni mit einem JA für unser Bürgerbegehren.

In vielen anderen Städten ist der Unmut über die derzeitige Betonpolitik unter den Bürgern ebenso groß. Seien Sie wachsam, denn das kann sich jederzeit überall im Stadtgebiet wiederholen.

ES REICHT mit seelenlosen BETONKLÖTZEN!  Erhaltet das GRÜN in unserer STADT!

V.i.S.d.P. Bürgerbewegung Brukenthalplatz, Georg Knipfer, Edenkobener Str. 8, 91550 Dinkelsbühl